News vom 04.05.2000

Homebanking: Neues Sicherheitssystem HBCI geknackt

Nachdem die Hamburger Sparkasse (Haspa) schon im Januar 1999 ihren Kunden als erste Sparkasse OnlineBanking nach dem HBCI-Verfahren ermöglicht hatte, folgen kurze Zeit später die ersten Warnmeldungen. Vorteil des von den Verbänden der deutschen Sparkassen und Banken entwickelten HBCI-Standards (Homebanking Computer Interface) ist es, OnlineBanking auf sichere Art auch über das Internet zu ermöglichen, ohne die sowohl für Kunden als auch für Institute umständliche PIN/TAN Verwaltung. Die Kommunikation zwischen Bank und Kunde ist damit nicht mehr auf T-Online oder AOL beschränkt.

Als OnlineBanking-Produkt für ihre Kunden setzt die Haspa auf das von ADI entwickelte Programm S-Connect. Das Produkt arbeitet providerunabhängig und bietet nach Aussage der Haspa maximal möglichen Datenschutz und Sicherheit.
Wer das neue Sicherheitssystem HBCI der Banken für das Online-Banking verwendet, sollte sich überlegen, ob er nicht doch wieder auf das alte PIN/TAN-System umsteigt. Nach Informationen des Fernseh-Wirtschaftsmagazins «trends» des Hessischen Rundfunks, wurde der von Bankern als sicher bezeichnete Zugang getestet und geknackt.
Die bei einem Versuch betroffene Dresdner Bank habe Sicherheitsmängel eingeräumt und Konsequenzen angekündigt. Sicherheitsexperten hatten den Banken von Anfang an vorgeworfen, aus Kostengründen auf ein besseres System verzichtet zu haben.


Home-Banking-System geknackt (04.05.2000 - PC-Welt Online )

Das Online-Banking-System HBCI (Homebanking Computer Interface) ist nach Informationen des Hessischen Rundfunks (HR) nicht sicher. Dem HR-Magazin "Trends" zufolge, das die Sicherheit des Online-Banking bei der Dresdner Bank unter die Lupe genommen hat, können sich Hacker übers Internet Zugriff auf fremde Konten verschaffen und von diesen Überweisungen tätigen.

Mit HBCI werde zwar das Kopieren des geheimen Krypto-Schlüssels, der den Bankkunden autorisiert, verhindert. Sobald der Kunde jedoch die Karte ins Lesegerät stecke, könne ein eingeschleustes Trojanisches Pferd aktiv werden. Dieses Programm spioniert die PIN (Personal Identification Number) aus und kann so im Namen des Kunden Transaktionen durchführen, so das Magazin. Die Dresdner Bank hat die Sicherheitsmängel bestätigt.

HBCI, ein System, das den Nutzer über eine persönliche Chipkarte identifiziert, ist bei zahlreichen Banken im Einsatz. Angeblich haben Sicherheitsexperten schon immer vor Mängeln gewarnt - die Banken hätten jedoch aus Kostengründen auf ein besseres System verzichtet. (PC-WELT, 04.05.2000)


WWW:HBCI doch knackbar (17.06.2000 - Schmidman-News)

Er wurde von den Banken als sicherer Standard zum Onlinebanking gepriesen - nun hat ein Hacker vom Chaos Computer Club im Hessichen Rundfunk das Gegenteil bewiesen und knackte einen Zugang der Dresdener Bank. Jetzt werden sich wohl einige Banken doch überlegen, die "alten" Btx-Zugaenge via ZKA-Schnittstelle weiter zu betreiben. Mehr Infos zum "Fun with internet banking" unter: http://pamphlet.ffm.ccc.de/b0t0m/ebanking.html